Der Fachbereich Physik

Es hat sich leider im Laufe der Entwicklung der Physik gezeigt, dass die physikalischen Erkenntnisse dem Menschen nicht nur nützen, sondern oftmals eine unerträgliche Bedrohung darstellen. Vernunft und vor allem Ver­ant­wortungs­bewusst­sein müssen mit der Anwendung natur­wissen­schaft­licher Erkenntnisse einhergehen.

Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Schule, den jungen Menschen grundlegende Kenntnisse ihrer natürlichen und technischen Umwelt zu erschließen. Im Unter­richt sollen das Interesse des Schülers an Physik und Technik geweckt und seine physikalischen Kenntnisse so gefestigt werden, dass er nach der Schulzeit fähig und bereit ist, sich mit physikalisch-technischen Bereichen zu befassen. Ebenso soll er gut vorbereitet an Diskussionen über Umwelt- und Techno­logie­pro­bleme teilnehmen und darüber urteilen können.

In der Oberstufe wird deutlich, dass die klassische Physik zur Behandlung bestimmter Phänomene nicht ausreicht und ein Wandel in der Denkweise über die Natur eingetreten ist. Dennoch bleibt die klassische Physik ein Eckpfeiler der gesamten Physik. In den höheren Klassen werden Quanten-, Relativitäts- und Atomtheorie auf unter­schied­lichen Präzi­sions­stufen behandelt. Während in der Oberstufe deduktive Gedankengänge stärker im Vordergrund stehen, herrscht in der Mittelstufe die induktive Methode vor. Hier kommt dem Experiment in Form von Lehrer- und Schüler­ver­suchen eine besondere Bedeutung zu.

Das Wechselspiel zwischen Ar­beits­wei­sen der Physik – Beobachten und Ex­peri­men­tieren, Darstellen und Inter­pre­tie­ren, Quantifizieren und Mathe­mati­sieren – wird dem Schüler dadurch nahegebracht, dass in der Mittelstufe das Schüler­experi­ment in den Vordergrund gestellt wird. Es ermöglicht dem Schüler, wichtige physikalische Vorgänge in der Natur zu verstehen.

Bei der Einführung der Optik und Elek­tri­zi­täts­lehre lernt der Schüler bereits das “Denken in Bildern bzw. Modellen”, und aus der Beschaffenheit des Modells kommt es dann zu einem logisch kausalen Schluss auf die Folgen. Die Folgerungen werden dann aber im Experiment der Nachprüfung unterzogen.